Altefeld
auf den Höhen des Südringgaus, wo die Pferde die Landschaft prägen!
Ortslage: 368,5 m - 438,6 m üNN, Gemarkungsfläche: 2,84 qkm.
Freizeit oder Sport:
Dorfgemeinschaftshaus, Kinderspielplatz, 11 km markierte Wanderwege
Gottesdienst (ev., kath.)
Hauptgestüt Altefeld
Das königlich preußische Hauptvollblutgestüt Altefeld wurde 1913 durch Oberlandstallmeister Burchard von Oettingen gegründet. Von Oettingen, der vorher Oberlandstallmeister in Trakehnen war, brachte viele Ideen mit für die Planung eines neuen Großgestüts. In ca. acht Jahren Bauzeit entstand eine Gestütsanlage die ihresgleichen suchte. Anfang der 1920er Jahre wechselten die Vollblüter des Hauptgestüts Graditz/Elbe nach Altefeld, da dieses neue Gestüt dessen Nachfolge antreten sollte. Seit dieser Zeit wurden namhafte Pferde in Altefeld geboren. Allein acht Derbysieger stehen auf dem Blatt der Zuchtgeschichte als Vollblutgestüt. Während des 2. Weltkrieges diente es als Heeresremontegestüt und war danach Zuflucht für vertriebene Pferdezüchter aus den Ostgebieten. Von 1961 - 1981 war es die Heimat des Traditionsgestüts Waldfried, das hier maßgeblichen Einfluss auf die Vollblutszene nahm. Seit 1981 ist es in Besitz der Familie Graf, die hier auf 135 Hektar ein Pensionsgestüt und eine eigene Reitpferdezucht betreibt. Es werden auch weiterhin erfolgreiche Pferde auf Altefelder Boden geboren.
Weitere Informationen zum Hauptgestüt Altefeld finden Sie unter www.gestuet-altefeld.de
Kirche Altefeld
Ein kurzer Ausflug in die Geschichte der Ev. Kirche Altefeld
Pfarrer Heusinger von Waldegg schreibt: „Ende September 1926 habe ich alle 14 Tage im Schulsaale zu Altefeld des Sonntags einen 3. Gottesdienst zu halten angefangen: Durch Errichtung des großen preußischen Hauptgestüts in Altefeld war die Einwohnerzahl auf das 5-fache der Vorkriegszeit empor geschnellt, so dass sich die Frage einer besseren kirchlichen Versorgung mir nahegelegte. …"
Bei Pfarrer Konrad Münscher ist zu lesen: „Im Jahre 1946 strömten 6 Millionen ausgewiesene Deutsche aus den Ostprovinzen und dem Sudetenland nach Restdeutschland. … Mit diesen Neubürgern wandelte sich auch die bis dahin geschlossene konfessionelle Einheit unserer Dörfer. … Die evangelischen Kirchengemeinden stellten den katholischen Gemeinden ihre Kirche zur Mitbenutzung für gottesdienstliche Zwecke zur Verfügung. …"
Der Wunsch nach einer Kirche wurde in den folgenden Jahrzehnten immer größer.
In der Chronik ist Ende der 19-fünfziger Jahre zu lesen: „Inzwischen ist unter den evangelischen wie katholischen Gemeindemitgliedern der Bau einer Kapelle diskutiert worden. Ein Vorstoß von Pater Haimo, Herleshausen, gemeinsam zu bauen, wurde vom Landeskirchenamt abgelehnt. …"
Pfarrer Jochen Dülfer stellt fest: „Leider hat sich über Winter 1960/61 der bauliche Zustand des als Kirche benutzten Stalles so verschlechtert (besonders das Dach), dass aus Gründen der Sicherheit eine Benutzung nicht mehr verantwortet werden kann. … 1962 wurde der Kirchengemeinde das seit zehn Jahren begehrte und erkämpfte Grundstück unter dem Ehrenmal von der Hessischen Heimat zugesichert. … Zugleich wurde Einigkeit darunter erzielt, dass jede Familie durch einen namhaften Spendenbeitrag mithelfen muss … und so fand am 10.11.1962 die feierliche Grundsteinlegung in Altefeld statt. … 1964 wurde der Kirchenbau weitergeführt und vollendet.
Die Aufzeichnungen enden mit: „Den 25. Geburtstag feierte die Gemeinde am 3. Advent 1989. … Gottesdienste werden weiterhin in der Regel alle 14 Tage gefeiert."
Kapelle Altefeld
Kath. Kapelle -Christ Auferstehung-
Im Jahre 1972 wurde auf Initiative des damals hier segensreich wirkenden Pater Heimo ein ehemaliger Rundstall des früheren Gestütes Altefeld ansprechend zu einer Kapelle ungebaut, in der aber nur zu besonderen Anlässen oder auf Wunsch (Hochzeiten, Taufen etc.) Gottesdienste stattfinden. Die Kapelle befindet sich in der Nähe des Jugendhauses „Ringgau" und überrascht durch ihre Ausstattung. Ein Tabernakel (Lamm Gottes über dem Altar) und eine täuschend echte Kopie der Stalingrad -Madonna wurden unentgeltlich von Malermeister Franz Scheppner (Fa. Timmerbrink, Dortmund) geschaffen. Das ausdrucksstarke Original der Madonna hatte der seinerzeit im 16 km entfernten Wichmannshausen tätige Pfarrer und Arzt Dr. Kurt Reuber zu Weihnachten 1942 im Kessel von Stalingrad auf der Rückseite einer Landkarte gezeichnet.
Zum 60jährigen Priesterjubiläum von Pater Heimo verfasste die viele Jahre im St. Elisabeth-Heim tätige Ordensschwester Notburga (Maria Meiners) ein umfassendes Gedicht zur Geschichte der kath. Kirchengemeinde Herleshausen, darin wird (in Verbindung mit dem Jugendhaus) auch die Kapelle „Christ Auferstehung" mit folgendem Vers erwähnt:
„Für die Seele steht eine Kapelle bereit auch für Gott muss man haben Zeit.
Wir brauchen ihn alle, ob Groß oder klein,
„Kommt zu mir" so lädt er uns alle ein.
Gutshof Altefeld
Der Gutshof war vor der Gestütsgründung die einzige Gebäudeanlage in Altefeld und von 1545 bis 1824 hessisches Lehen der Familie Treusch von Buttlar-Altenfeld. Danach ging er in das Eigentum der Landgrafen von Hessen, Herleshausen, über. 1913 wurde er von der preußischen Gestütsverwaltung im Zuge der Gestütsgründung gekauft. Heute wird der Gutshof als Seniorenheim genutzt. Bis zu seinem Erweiterungsbau bestand er aus einem Herrenhaus und zwei großen Wirtschaftsgebäuden sowie einem bescheidenen Wohnhaus für Gutsarbeiter. Das auf einer Anhöhe befindliche Herrenhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jh. erhebt sich in einem konstruktiven Fachwerkgefüge. Besonders charakteristisch sind die 3/4-Streben mit Brust- und Sturzriegeln an den Eck- und Bundständern beider Geschosse.
Steinbrücke Über dem Ölbach
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde die Straßenbrücke über den Ölbach gebaut. Die Steinbrücke hat betont geschwungene Brüstungen, die von hochrechteckigen Stegen durchbrochen werden. Sie ist 1998 unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte erneuert worden.
Alter Hutebaum
Der Hutebaum ist eine Stieleiche unweit des ehemaligen Amtshofes Altefeld, die größte und schönste Eiche im Kreisgebiet" (so geschrieben 1984). Inzwischen sieht man den Zahn der Zeit und des Windes sehr deutlich an dem Baum. Ein Hutebaum ist ein freistehender Baum, der als Schattenspender und Regenschutz für das weidende Vieh diente.