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Willershausen

Vorschaubild Willershausen

...wo einst Schillers Räuber hausten.

 

Höhenlage: 320-387 m.

Beherbergungsangebot: 1 Ferienwohnung (für 4 Personen), Privatanbieter.

 

Freizeit oder Sport:

18 km markierte Wanderwege

 

Sehenswürdigkeiten:

Wasserschloss, Sühnekreuz, spätgotische Kirche

 

Info:

siehe Tourismus in Herleshausen.

Gottesdienst (ev.)

 

 

Jagdflieger Siegfried Schulz

Eigentlich war der „Kampf um die Werralinie" angesichts der personellen und materiellen Überlegenheit der US-Truppen aussichtslos. Trotzdem mussten noch einige Hundert Soldaten auf beiden Seiten fallen. In die Kämpfe um den Werraübergang bei Creuzburg war auch der Jagdflieger Siegfried Schulz mit seiner FW-190 A-9 eingebunden. Er starb am 2.4.1945 beim Absturz seiner Maschine hier am „Iftaer Weg" nachdem ihn zwei feindliche Jäger im Tiefflug in die Zange genommen und beschossen hatten. Eine Chance zum Ausstieg mit dem Fallschirm hatte Siegfried Schulz nicht. Erst 1996 wurden seine sterblichen Überreste geborgen und auf dem Ehrenfriedhof im OT Herleshsn. beigesetzt. Zum Volkstrauertag 2003 wurde an der Absturzstelle ein aus Spenden finanzierter Gedenkstein eingeweiht. Wollen Sie mehr über das Schicksal von Siegfried Schulz und über das Kriegsende in der Werra-Region wissen, lesen Sie das Buch „Kampf um die Werralinie 1945" von R. Lämmerhirt, ISBN 3-937135-64-2, oder klicken Sie hier.

 

 

 

Friedhof und Sühnekreuz

Der Friedhof wurde 1843 an dieser Stelle angelegt. Bis dahin wurden die Verstorbenen auf dem Platz rund um die Kirche bestattet, wie einzelne Grabsteine dort noch heute bezeugen.

 

Das Sühnekreuz, auf dessen unterem Teil eine Keule eingemeißelt ist, stand bis 2007 auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Sage nach soll hier ein Schäfer einen Soldaten erschlagen haben. Andere Forscher deuten die Einmeißelung als schräg stehenden Dolch von ca. 40 cm Länge. Nach ihrer Version soll das Kreuz zur Erinnerung an die im 30-jährigen Krieg gefallenen Soldaten gesetzt worden sein, die im Feld nördlich davon den Tod gefunden haben.

Ausführlichere Informationen zum Sühnekreuz hier

 

Kreuzweg zum Heiligenberg

Vom Friedhof Willershausen am Ortsausgang Richtung Archfeld führt ein Kreuzweg mit sieben Stationen (einfache Holzkreuze in den Bäumen) zum Heiligenberg, wo im Jahr 2000 von der ev. Kirchengemeinde ein Andachtsort mit einer Pieta geschaffen wurde. Mehrmals im Jahr wird der Kreuzweg von Christen aus der Region gegangen und gebetet. In der Passionszeit werden sieben Stationen aus der Leidensgeschichte Jesu aufgenommen und mit dem Leiden von Menschen unserer Tage in Verbindung gesetzt. Man kann den Kreuzweg auch ohne Begleitung gehen und beten. Anleitungen dazu befinden sich in der Kirche und können dort ausgeliehen werden.

Wollen Sie mehr über den ehemaligen Marienwallfahrtsort Willershausen lesen hier Wallfahrtsort.

 

 

Rittergut Willershausen

Im Stammbuch der althessischen Ritterschaft (1888) werden die Treusch von Buttlar in deren Stammtafel im Jahre 1383 als Herren von Brandenfels Willershausen und Markershausen verzeichnet. Der das jetztige Schloss beherrschende Wohn- und Wehrturm wird dagegen auf das Ende des Jahrhunderts 1280 datiert. Diese Zeit entspricht etwa dem Bau der gotischen Kirche und ist vermutlich mit der Ortsgründung identisch. Schloss und Gut blieben im Besitz der Treusch von Buttlar bis 1757.

 

Von der alten Wasserburg sind jetzt neben dem mächtigen Turm, der an das Wohnhaus angrenzt, noch ein Teil der Wassergräben und Reste des Burgwalles erhalten. Östlich vom Wohnhaus liegt ein lang gestreckter Bau mit massivem Erdgeschoss und spitzbogigem Durchgang aus gotischer Zeit.

 

Das Obergeschoss aus Fachwerk vom Ende des 17. Jh. enthält u.a. einen Saal mit Stuckdekoration, die allerdings nur teilweise erhalten ist. Am Fachwerkgebäude des Wohnhauses ist das Familienwappen der Treusch von Buttlar zu sehen.

 

Das Schloss fiel 1757 nach dem Tod des letzten Treusch von Buttlar als Erbe an zwei Töchter: Karoline, verh. von Kutzleben und Sophie, verh. von Bibra. Schloss und Gut wurden verpachtet, nach dem Tod von Karoline aber so geteilt, dass jedes Gebäude und jedes Feldstück halbiert wurde. Damit wurde eine rentable Bewirtschaftung unmöglich gemacht. Käufer des so zersplitterten Besitzes waren schließlich die Landgrafen von Hessen, die von 1889 bis 1992 Eigentümer von Schloss und Gut waren.

 

 

Pfarrkirche Willershausen

 

An exponierter Stelle erhebt sich die evangelische Pfarrkirche des Ortes als eine dreischiffige Halle in fünf Mittelschiffjochen und einem abschließenden Rechteckchor. Mit der Kirche ist eine nur undeutlich nachvollziehbare Baugeschichte verknüpft. Um 1250 wurde an gleicher Stelle eine einfache Saalkirche mit einem schließenden Rechteckchor erbaut, über dessen Grundmauern sich der heutige, 1895 wesentlich erhöhte Chor erhebt. Welche Rolle das Servitenkloster Vacha in der Mitte des 15. Jh. für die Baugeschichte dieser Kirche spielt, ist nicht gesichert nachvollziehbar.

Beachtenswerte Ausstattungsgegenstände sind die Kanzel des Jahres 1567, einge Grabsteine aus dem 18. Jh. sowie das Epitaph des Ch. W. Treusch von Buttlar-Brandenfels. Dem nördlichen Seitenschiff wurde um 1700 das heute nicht mehr zugängliche Mausoleum der Familie Treusch von Buttlar angefügt.

 

Der Außenbau der Kirche wird von dem an der Südseite befindlichen Turm geprägt, der 1746 errichtet wurde. An dessen Außenseite sind neben dem Eingangsportal das Maß eines Klafters und einer Elle eingemeißelt.

 

 

 

 


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